Unser Tag startete heute morgen früh um sechs Uhr. Als mein Sohn mich mit einem dicken Kuss weckte wurde mir bewusst, das aus meinem Baby ein Kindergarten Kind werden würde. Meine Gefühle waren eine Mischung aus Freude, angst und stolz. Und ich fragte mich " Wann ist mein Kind so groß geworden?". Ich machte mir erstmal eine Kanne Kaffee zur Beruhigung und mein Sohn stürzte sich wie immer als erstes auf seine Spielsachen. Danach bereitete ich das Frühstück vor und vergaß, das es das ja ab jetzt im Kindergarten gibt. Egal. Das ließ ich mir nicht nehmen und ich musste dringend etwas essen, denn mein Magen fühlte sich etwas flau an. Doch anscheinend war nicht nur ich etwas aufgeregt. Wir beide bekamen jeweils gerade mal eine halbe Scheibe Brot herunter. Ich nahm mir noch eine Tasse Kaffee und machte mich so langsam fertig. Um halb acht war ich schon komplett angezogen und meine Nervosität stieg. Die Zeit schien still zu stehen. Ich musste alle zehn Minuten auf die Uhr schauen und machte mich selbst total verrückt. Mein Sohn war verdächtig ruhig. Er spielte ganz leise und in Ruhe mit seinen Autos. Ich beobachtete ihn dabei und ich konnte es einfach nicht fassen das er ab jetzt in den Kindergarten gehen würde. So langsam machte ich Jonas dann auch fertig und sagte zu ihm " Ab heute gehst du in den Kindergarten. Freust du dich schon darauf?". Er nickte mit dem Kopf, nahm sich seinen Eulen Rucksack und ging zur Türe. Ehrlich gesagt, beruhigte mich seine Reaktion etwas und ich sagte ihm, daß wir noch etwas Zeit haben. Er hüpfte dann hin und her, sprang durch die Wohnung und sang. Seine Vorfreude war kaum zu übersehen. Als es dann soweit war, schnappte sich Jonas seinen Rucksack und gingen Hand in Hand mit mir Richtung Kindergarten. Er wusste ganz genau wo es lang ging. Unser Fußweg dorthin beträgt gerade mal zwei Minuten und lange Zeit zum Nachdenken blieb da nicht. Am Kindergarten angekommen wurden wir sehr freundlich und gut gelaunt von der Leitung in Empfang genommen. Sie brachte uns zu den Erzieherinnen, die für die Kinder unter drei Jahren zuständig waren. Auch dort kannte man schon Jonas Namen und wurden sehr freundlich begrüßt. Wir beide durften dann die Räumlichkeiten erkunden und das erste worauf sich Jonas stürzte, waren die Duplo Autos. Das Interesse hielt jedoch nur wenige Minuten und schwups ging es raus in den Sandkasten. Denn da stand ein Riesen grosser Bagger. Er nahm meine Hand und führte mich dorthin. Da saßen wir nun inmitten von tobenden und lachenden Kindern. Wahnsinn was da ab ging! Also im positivem Sinne. Jonas kam mit dem staunen und beobachten der anderen Kinder gar nicht hinterher. Genau so wie ich. Langsam wagte er sich vor und sah sich genauer um. Sobald ein Kind auf ihn zukam, versteckte er sich hinter mir. Doch das legte sich nach einer halben Stunde und die anderen Kinder wurden zum spielen aufgefordert. Irgendwann entdeckte Jonas den Frühstücksraum der großen Kinder und setzte sich dazu. Er sah das es Fleischwurst gab und zack wollte er auch etwas haben. Doch bis er das Stück aß, saß er dort mit offenem Mund am Tisch und beobachtete die andere Kinder. Er war ganz fasziniert was da so los war am Frühstückstisch. Danach wurde weiter erkundet und gespielt. Die Erzieherin machte dann auch ein paar Fotos von Jonas, die dann in seine Mappe kommen. Dort wird dann alles chronologisch angelegt und zum Kita Ende haben die Eltern dann eine schöne Erinnerung an die Zeit. Der erste Tag neigte sich langsam dem Ende zu und wir mussten nach hause. Wir waren übrigens die letzten von den "neuen" die noch dort waren, da Jonas nicht nach hause wollte. Ich musste ihn dann erstmal auf dem großen Gelände einfangen. Aber das war gar nicht so einfach. Als ich ihn dann endlich hatte weinte er bitterlich und tobte! Er schrie den ganzen Kindergarten zusammen und wehrte sich so heftig, das ich ihn kaum festhalten konnte. Ich sagte zu ihm, daß er morgen wieder in den Kindergarten darf. Doch das besänftigte ihn nicht. Zu hause angekommen weinte er noch eine weile. Aber seine Reaktion zeigt mir, das er sich dort wohl fühlt und ich mir deswegen keine sorgen machen muss. Ich freue mich schon auf morgen und bin gespannt wie unser zweiter Kita Tag verlaufen wird.
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